© photo credits: Brooke Cagle
Vor kurzem bin ich vom Dream it. Write it. Do it.-Workshop meiner Kollegin Ana Znidar zurückgekommen. Es hat unglaublich gut getan, mal wieder woanders zu sein und einen Tapetenwechsel zu haben. Sich neu auszurichten, Pläne zu evaluieren, zu überdenken und Projekte und Ideen zu priorisieren. Dieser Aufenthalt hat mich unter anderem dazu inspiriert, meine Erfahrungen zum Thema Beruf und berufliche Erfüllung niederzuschreiben und zu teilen.
Ich möchte vorab dazu sagen, dass ich keine Berufsexpertin oder -beraterin bin, sondern einfach selbst sehr viele verschiedene Berufswege und Arten des Arbeitens– von Verkaufs-, Büro- und Gastronomiejobs bis zu freien Dienstverhältnissen und schließlich zur Selbstständigkeit– ausprobiert habe und hier meine Erfahrungen und Lerneffekte teilen möchte. Vielleicht helfen die folgenden Überlegungen auch dir weiter, wenn du gerade in dein Berufsleben einsteigst, dich neu orientieren oder dein bestehendes Berufsleben einfach genauer betrachten möchtest.
1) Was bedeutet Erfolg für dich?
Wir haben oft sehr generische Vorstellungen davon, was es bedeutet, erfolgreich zu sein: Einen Kontostand von soundsoviel im Alter xyz. Das brandneue Auto Marke soundso. Das eigene Haus. Die Firma mit 15 Angestellten. Diese eine spezifische Position im Unternehmen.
Diese Bilder werden tradiert von unseren Eltern, unserer Kultur im Allgemeinen, den Medien, oder unserem Freundeskreis.
Aber ein erfolgreiches (Berufs-)Leben zu führen, kann für jede/n von uns anders aussehen. Was ist für dich wichtig? Das müssen nicht zwangsläufig die Dinge sein, die vor als Kennzeichen für Erfolg vorgelebt wurden.
Für mich ist es zum Beispiel wichtig, kreativ zu arbeiten, immer weiter lernen zu können, und diese beiden Leidenschaften an meine KundInnen weiterzuvermitteln. Ich wollte immer „was mit Büchern“ machen, wurde als Jugendliche aber mehrfach darauf hingewiesen, dass ich keinen Job finden würde, bei dem man mich fürs Lesen bezahlt. (Spoiler: Meine Aufträge umfassen unter anderem Textfeedback und Textcoaching – also ja, man bezahlt mich sehr wohl auch fürs Lesen!)
Eine gute Methode, um herauszufinden, was du als Erfolg definierst, ist es, dir deinen idealen (Arbeits-)Tag so konkret wie möglich vorzustellen. Am besten, du schreibst ihn dir auf. Wann und wie stehst du auf? Wo lebst du? Wann beginnst du zu arbeiten und wo findet deine Arbeit statt? Mit welchen Menschen sprichst du im Lauf deines Tages? Arbeitest du alleine, mit Kollegen oder nur mit einem anderen Menschen? Wieviel möchtest du realistischerweise mit deiner Arbeit verdienen, sodass du dir dein gewünschtes Leben leisten kannst?
Überlege dir außerdem: Was gibt dir Energie? Was könntest du ewig weitermachen, selbst nach einem langen Tag oder wenn du eigentlich schon total müde bist oder eigentlich gar keine Zeit dafür hast, es aber trotzdem irgendwie möglich machst? Das ist ein so einfacher, aber sehr starker Hinweis auf das, was du machen könntest.
2) Beginne, bevor du 100%ig bereit bist
Weil du für große, Angst machende Veränderungen oder Schritte nämlich nie 100%ig bereit sein wirst. Natürlich möchtest du Informationen sammeln, dich erkundigen oder Optionen vergleichen, bevor eine Firma gründest oder dein Berufsfeld wechselst.
Doch diese Vorbereitung läuft irgendwann Gefahr, dich vom Handeln abzuhalten. Der Schweizer Autor und Unternehmer Rolf Dobelli spricht in diesem Kontext vom Punkt des maximalen Grübelns.
Irgendwann wirst du mit Analyse alleine nicht mehr weiterkommen. Du musst den ersten Schritt setzen und darauf vertrauen, den Rest durch Versuch und Irrtum zu lernen. Denn niemand macht alles von Anfang an perfekt. Fehler und Wiederholungen helfen dir viel mehr – unter anderem gut demonstriert durch Experimente wie diesem.
3) Der Mythos von der „echten“ Arbeit
„Was, die Anna kellnert immer noch in diesem Studentenbeisl? Die ist doch jetzt auch schon 30. Will sie nicht mal einen richtigen Job finden?"
„War ja klar, dass diese Beziehung nicht hält. Sie hat eine richtige Karriere bei dieser internationalen Firma, und er ist nur Mechaniker."
Es scheint so logisch, aber hier muss ich mal mein eigenes bildungsbürgerliches Umfeld fest an der Nase nehmen: Jeder ehrliche Job, für den jemand Geld verdient, ist ein echter Job.
Viele gut ausgebildete und/oder sehr erfolgreiche Menschen schauen auf bestimmte Berufsgruppen herab. Und das ist ganz und gar nicht in Ordnung und vor allem in einer Zeit, in der berufliche Perspektiven aufgrund von Covid unsicherer und schlechter planbar sind, völlig fehl am Platz.
Viele Menschen finden Erfüllung in Berufen, die aus irgendwelchen seltsamen Prestige- und Statusgründen nicht als echter Beruf, zumindest aber nicht als berufliches Ziel, wahrgenommen werden.
Und nur um das glasklar zu sagen: Ja, der Grund, warum diese Jobs so wahrgenommen werden, ist oft die schlechte Bezahlung. Das ist eine Ungerechtigkeit, die bekämpft werden muss.
Denn: In unserer Gesellschaft brauchen wir alle möglichen Jobs. Wir brauchen ÄrztInnen und LehrerInnen, ProfessorInnen und PolitikerInnen genauso, wie wir FrisörInnen, Reinigungskräfte und Pflegepersonal brauchen. Ich glaube, Corona hat uns das eindrucksvoll vor Augen geführt. (Bleibt nur zu hoffen, dass von dieser Zeit mehr hängen bleibt als Applaus vom Balkon.)
Wenn du also einen Berufsweg anstrebst, der als nicht ernsthaft oder erwachsen genug wahrgenommen wird, oder du aus welchen Gründen auch immer in einem Job bist, auf den andere Menschen herabschauen– bekommst du hier von mir die Erlaubnis, das getrost zu ignorieren.
Ja, vielleicht sind deine Eltern dann eine Zeit lang enttäuscht oder dein Freundeskreis erklärt dich für verrückt und prophezeit dir eine düstere Zukunft.
(Und um das klarzustellen: Wenn du in einer Branche bist, die ungerechterweise unterbezahlt und mangelnd abgesichert ist– dann tu natürlich, was du tun kannst und was in deiner Macht steht, um dich finanziell, rechtlich oder gesundheitlich abzusichern, so gut es dir möglich ist. Sehr gute Ressourcen zu den Themen finanzielle Unabhängigkeit und Altersvorsorge sind im deutschsprachigen Bereich Madame Moneypenny oder The Financial Diet im englischsprachigen/US-amerikanischen Raum. Nicht alles davon wird auf dich und dein Heimatland zutreffen, da es immer systemische und legale Unterschiede gibt. Aber es gibt hier definitiv Unmengen an guten und konkreten Infos, Inputs und Inspirationen.)
Aber vergiss nie: Die Person, die fix 24 Stunden pro Tag, das ganze Leben lang, mit dir und deinen Entscheidungen leben musst, bist du. Nicht deine Eltern, nicht deine StudienkollegInnen, nicht dein/e Partner/in. Und letztendlich bist du für dich und dein Wohlbefinden verantwortlich – und nicht darauf, wie andere auf deine (beruflichen) Entscheidungen reagieren.
Hier noch ein interessanter Artikel zum Weiterlesen: Andere tun so, als ob ich mich für meinen Job schämen müsste aus DIE ZEIT digital.
4) Geh immer respektvoll mit der Zeit anderer Menschen um – und mit deiner eigenen auch!
Ich hätte hier schreiben können: Sei pünktlich!
Aber das ist zu allgemein gesagt. Denn was genau bedeutet es denn eigentlich, pünktlich zu sein? Es bedeutet, anzuerkennen, dass diese Person, mit der du einen Termin hast, einen Teil ihrer Zeit für dich reserviert hat. Egal, ob das ein privates Treffen mit einer Freundin, ein Termin beim Arzt oder ein MitarbeiterInnengespräch ist. Mach dir bewusst, dass Zeit kostbar ist und andere Leute viel zu tun haben. Zeitplanung ist ein wichtiger Aspekt davon. Viele Menschen unterschätzen die Zeit, die es braucht, um von A nach B zu kommen. Oder sie rechnen Dinge wie Staus oder Verspätungen von öffentlichen Verkehrsmitteln (hallo, Wiener Linien beim ersten Schneefall!) nicht mit ein.
Die Zeit anderer Menschen zu respektieren, bedeutet aber auch, zeitlich festgelegte Meetings oder Workshops pünktlich zu beginnen und pünktlich zu beenden. Und ja, in der Praxis ist das nicht immer möglich – wir sind alle nur Menschen. Trotzdem: Versuche, dich möglichst an festgelegte Zeiten zu halten, denn möglicherweise haben deine KollegInnen oder KundInnen im Anschluss an die Veranstaltung zeitnahe Termine oder anderweitige Verpflichtungen.
Wenn du selbst eine Veranstaltung leitest und merkst, dass du mit der Zeit nicht auskommen wirst, frage unbedingt rechtzeitig nach, ob es für alle Teilnehmenden in Ordnung wäre, beispielsweise fünfzehn Minuten zu überziehen. Wenn möglich, schlag dabei auch gleich Alternativen vor. Ich habe beispielsweise manchmal Schreibübungen, die sich in Workshops doch nicht mehr ausgegangen sind, per E-Mail nachgereicht (und das auch im Workshop noch angekündigt).
Wenn du selbst unterrichtest oder eine Vortragstätigkeit hast, stelle außerdem sicher, dass deine TeilnehmerInnen/ZuhörerInnen immer zeitlich gut orientiert sind: Sag ihnen, wie lange eine Übung dauern wird und wann und wie lange es Pausen geben wird. Das wirkt immer professionell und deine Teilnehmenden werden sich so viel besser auf deinen Vortrag oder deine Übungen einlassen können.
5) Gehe bewusst mit Kritik um.
“Take criticism seriously, but not personally. If there is truth or merit in the criticism, try to learn from it. Otherwise, let it roll right off you.” ― Hillary Rodham Clinton
Kritik kann dich entweder unnötig fertigmachen oder dich weiterbringen. Alles hängt davon ab, von wem und mit welcher Absicht diese Kritik daherkommt. Wenn dein querulanter Onkel, dem sowieso nie etwas passt, deine Jobpläne kritisiert... ist das wohl Kritik, die zu getrost vergessen kannst. Wenn aber eine jahrelange Stammkundin Kritik an einem bestimmten Angebot von dir übt, dann ist das etwas, das du dir definitv genauer anschauen solltest.
Mach dir aber dabei immer bewusst, dass du Kritik nicht persönlich nehmen solltest. Kritik an deiner Leistung oder an deinem Job ist eine Kritik am Inhalt und nicht an deiner Person. Das ist etwas, das ich mir auch immer wieder ins Gedächtnis rufen muss, und es fällt mir immer noch schwer. Vor allem, nicht gleich in Abwehr zu gehen...
Ein guter Notfallplan sind Fragen. Wenn dich eine Kritik unerwartet aus dem Konzept bringt, versuche, nicht sofort mit Gegenwehr zu reagieren, sondern Fragen zu stellen: Was meinst du konkret? Was hättest zu gerne anders gehabt?
Das gibt dir Zeit und Luft, um dich zu sammeln und dir das Gesagte durch den Kopf gehen zu lassen, bevor du reagierst.
Überlege dir also gut, von wem, auf welche Art und zu welchem Thema die Kritik kommt. Dasselbe gilt übrigens auch für Ratschläge. Von wem willst du in welcher Situation welchen Rat zu welchem Thema annehmen? Von einem Freund, der seit 20 Jahren in einer glücklichen Beziehung lebt, aber noch nie beruflich selbstständig war und das auch gar nicht möchte, kannst du dir möglicherweise einigen guten Rat in puncto Beziehung holen – aber eher keine Tipps zu deiner geplanten Selbstständigkeit. Umgekehrt möchtest du dir von einer beruflich erfolgreichen Freundin, die in deinem gewünschten Berufsfeld arbeitet, bei der aber keine Beziehung länger als einen Monat hält und dann in einem Riesenkrach auseinandergeht, vielleicht einige Ratschläge in puncto Karriere holen, aber dir eher keine Beziehungstipps geben lassen. Das ist überhaupt keine Kritik an den betreffenden Personen oder abwertend gemeint, sondern einfach nur das Anerkennen der Tatsache, dass niemand perfekt ist und wirklich absolut niemand immer alles weiß und alles supergut kann.
6) Vernetze dich.
Netzwerken hat in unserem Land oft einen schlechten Ruf. Man assoziiert damit vielleicht in erster Linie dubiose Machenschaften von Geschäftsleuten und PolitikerInnen in irgendwelchen geheimen Hinterzimmern.
Dabei heißt Netzwerken nur, dass du in Kontakt mit Menschen bist, die etwas Ähnliches machen wie du. Und dass du aktiv mit jenen Menschen in Kontakt trittst (und bleibst), die spannende Projekte durchführen. Es gibt so viele Schnittstellen zwischen Firmen und zum Teil auch zwischen völlig unterschiedlichen Branchen. Sei dir bewusst, dass keine Einzelperson und keine Firma im Vakuum arbeitet, sondern es ganz viele Berührungspunkte gibt, die man nutzen kann und sollte.
So haben meine Kollegin und ich beispielsweise für unsere Workshops und Schreibcoachings neulich juristischen Rat gebraucht, als es um Detailfragen zu Urheberrecht und Persönlichkeitsrechte ging. Daraufhin habe ich eine gute Freundin aktiviert, die Juristin ist und glücklicherweise auf genau dieses Gebiet spezialisiert ist, und sie konnte uns schnell und effizient weiterhelfen.
Wenn du FreundInnen hast, die interessante Sachen anbieten– nimm das in Anspruch! Wenn du beruflich vor einem Problem stehst, überlege dir, wer in deinem Freundes- und Bekanntenkreis dir weiterhelfen könnte, und stelle auch umgekehrt klar, dass du im Gegenzug auch offen bist, deine eigenen beruflichen Erfahrungen zu teilen und mit Tipps und Tricks weiterzuhelfen.
Ich biete zum Beispiel selbst Schreibgruppen an, bin aber auch immer wieder zu Gast in Schreibgruppen von meinen KollegInnen. Jede/r macht gewisse Dinge ein bisschen anders und hat einen eigenen Stil, und von allen kann man etwas lernen und mitnehmen.
Meiner Erfahrung nach findet richtig gutes Netzwerken übrigens selten bis nie bei deklarierten Networking-Events statt, sondern entwickelt sich organisch daraus, dass Menschen ähnliche Ziele und Interessen haben, miteinander in Kontakt bleiben und sich gegenseitig stärken, helfen und anderen Menschen weiterempfehlen.
7) Vermeide Klatsch und Tratsch.
Okay, ich mache jetzt mal die totale Spielverderberin. Aber ich denke einfach, dass das ein so wichtiger Teil respektvoller Gesprächskultur im Allgemeinen ist: Über andere Menschen hinter deren Rücken zu tratschen ist scheiße. So. Da ist es. Ich hab's gesagt.
Klar: Manche Menschen regen uns auf oder nerven uns fürchterlich, und manchmal muss man diesbezüglich bei guten FreundInnen Dampf ablassen.
Was ich sagen will: Es gibt eine richtige Zeit und einen richtigen Ort für diese Dinge. (Und im Pausenraum bei der Arbeit ist nicht die Zeit und der Ort, um über die anstrengende Chefin zu lästern.)
Und es ist gut, sich nicht allzu sehr in solchen Dingen zu verlieren. Denn im Grunde bringt es dir nicht viel, dich bei deinem Freund über den unfairen Kollegen zu beschweren, der immer die interessanten Projekte an sich reißt. Dein Freund kann dir zwar zuhören und dich unterstützen, aber im Grunde nicht viel machen. Viel sinnvoller wäre es, dieses Thema konstruktiv am Arbeitsplatz zu besprechen.
Aber auch gut gemeinte Dinge sind öfter als gedacht, streng genommen eigentlich Klatsch und Tratsch. Zum Beispiel, wenn du in einer bestimmten Situation eine thematisch passende Anekdote erzählst, beispielsweise über eine (nicht anwesende) Freundin, die auch ihren Job verloren hat, oder auch ein bestimmtes Projekt verhaut hat, oder auch nur so oder soviel bezahlt bekommt. Aber: Würde sich diese Freundin wohl fühlen, wenn diese Sachen über sie erzählt werden?
Eine gute Frage, die du dir stellen kannst: Würde ich mich damit wohl fühlen, diese Geschichte bzw. diese Aussage auch in Anwesenheit der betreffenden Person zu erzählen? Wenn nein: lieber lassen.
8) Gib dein Wissen weiter.
Wie auch immer dein beruflicher Weg aussieht:
Irgendwann wirst du vermutlich an einen Punkt kommen, an dem du nicht mehr alle Aufträge, Aufgabenbereiche oder Anfragen selbst beantworten kannst und Dinge abgeben möchtest.
Das kann zum Beispiel so aussehen, dass du aktiv jüngere Menschen (bzw. solche, die gerade erst in dein Berufsfeld einsteigen) unterstützt. Das kann mit einem Rat sein oder auch in Form eines Auftrags, den du weitergibst oder für den du eine jüngere Kollegin/einen jüngeren Kollegen weiterempfiehlst.
Vielleicht bist du sogar irgendwann in der Position, selbst Menschen anzustellen. (Für manche Branchen ist das von Anfang an ein Muss, für andere eher die Ausnahme.)
Wenn du in einem Unternehmen angestellt bist, wirst du vielleicht irgendwann die Möglichkeit bekommen, selbst neue MitarbeiterInnen einzuschulen.
Sobald du selbst dir etwas erarbeitet hast und in einer gewissen Position bist, gib dein Wissen und Möglichkeiten an andere Menschen weiter.
Viele Menschen glauben, dass man alle Gelegenheiten für sich selbst nutzen und all sein Wissen und alle Kenntnisse für sich horten muss. Ich sehe das etwas anders. Zum Beispiel habe ich irgendwann aufgehört, Textcoachings für wissenschaftliche Arbeiten anzunehmen. Einerseits aus Zeitgründen, andererseits, weil es nicht hundertprozentig das ist, was ich tun möchte– ich aber sehr viele KollegInnen habe, die sich auf genau diesen Bereich spezialisiert haben und diese Art von Aufträgen gerne annehmen.
Wenn ich für solche Aufträge also KollegInnen weiterempfehle, ist es eine win-win-Situation: Der Kollege/die Kollegin bekommt mehr Aufträge, der Kunde/die Kundin bekommt die gewünschte Dienstleistung, während ich mehr freie Kapazitäten für jene Projekte habe, die ich am liebsten mache und mit denen ich die meiste Erfahrung habe.
9) Lerne immer weiter
Manchmal kann Weiterbildung bedeuten, dass du einen vielleicht eher mäßig spannenden Excel-Workshop besuchst, weil du weißt, dass du viel mit Tabellen arbeitest und dieser Kurs deine Arbeit erleichtern wird.
Aber auch deine Neugier und deine Talente können dir als Wegweiser dienen.
Abgesehen davon, dass Freizeit und Entspannung ohnehin wichtig für dich sind: Unser Jobmarkt ist nicht mehr das, was er vor 50 Jahren war. Dinge sind in Bewegung und viel unvorhersehbarer als früher. Du weißt nie, wofür du deine Hobbies vielleicht später noch brauchen oder einbringen kannst.
In einem meiner früheren Blogbeiträge habe ich dir meine Lieblingsressourcen zum Lernen vorgestellt. Vielleicht ist ja was für dich dabei!
10) Deine Arbeit definitiert dich nicht als Mensch
Ein Gedanke zum Abschluss:
Natürlich wollen die meisten von uns eine erfüllende Arbeit, die uns mit der notwendigen materiellen Sicherheit ausstattet und bei der wir ein unterstützendes Arbeitsumfeld und Chancen zur Weiterentwicklung haben. Das ist völlig legitim.
Aber denke auch immer daran, dass du als Mensch mehr bist als deine Arbeit. Auch (und besonders dann!), wenn du deine Arbeit liebst: Vergiss nicht, dass sie nur ein Teil von dir ist.
In diesem Sinne: Antworten wir doch öfter auf die obligatorische Smalltalk-Frage Und, was machst du so? mit:
Beruflich bin ich _____, aber was mich außerdem gerade wirklich bewegt, ist _____ Und, wofür begeisterst du dich im Moment?
Ich hoffe, dass dieser Blogbeitrag und meine Erfahrungen dir weiterhelfen oder dir neue Ideen geben konnten.
Hast du auf deinem Berufsweg etwas gelernt, das du gerne schon früher gewusst hättest? Lass es uns gerne in den Kommentaren wissen!
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