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Schreiben in Zeiten von Corona, Teil II: Kreativ werden mit der Regenbogenpresse


(Photo by Krish on Unsplash)


Medienkonsum war schon immer eine ambivalente Sache für mich. Einerseits möchte ich natürlich gut informiert sein über alles, was in der Welt so passiert. Andererseits fühlt sich die permanente Bombardierung mit Nachrichten, vor allem in Zeiten von Social Media, oft einfach überfordernd an. Seit Corona fällt mir das noch stärker auf, und ich bemühe mich, eine gute Balance zu finden aus "informiert bleiben" und "sich nicht verrückt machen lassen" zwischen minütlich aktualisierten Livetickern, Artikeln, Pressekonferenzen sowie Freunden und Familienmitgliedern, die aufgeregt mit den Worten "hast du schon xyz gelesen?!" anrufen.


Für heute möchte ich dir eine Übung zeigen, mit der du alte Zeitungen zu neuem kreativen Leben erwecken kannst. Sie stammt aus der wunderbaren Schreibübungssammlung "What if...?"/"Was wäre, wenn?" von Pamela Painter und Anne Bernays.

Interessantes Detail am Rande: Auch die bekannte Kurzgeschichtenautorin Joyce Carol Oates hat sich des Öfteren von Artikeln und Magazinen zu ihren Geschichten inspirieren lassen...


Und so funktioniert es:


1) Schneide ein paar kurze Artikel oder Meldungen aus der Presse aus, die dich spontan ansprechen. Wenn du hauptsächlich online liest, kannst du sie natürlich auch ausdrucken oder direkt in dein Textbearbeitungsprogramm kopieren.

Hier gilt ausnahmsweise: Je sensationslüsterner die Artikel, desto besser :) Du musst nicht zu lange darüber nachdenken, welche Artikel du nehmen willst. Wähle einfach die, die dich spontan beim Scrollen oder Durchblättern einer Zeitung ansprechen und deine Fantasie anregen!


2)Entwirf nun auf der Grundlage dieser Artikel oder einer der Artikel deine Erzählung. Fülle die Erzählung mit Charakteren, gib der Geschichte einen Anfang oder ein Ende, lege den Tonfall der Erzählung fest (traurig, komisch, melancholisch, surreal,...) und entscheide dich für eine Perspektive und eine Form (z.B. ich oder er/sie, allwissender Erzähler oder subjektiver Bericht einer oder mehrerer Personen... deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt).

Manchmal wird in diesen Zeitungsmeldungen das "Ende" einer Geschichte beschrieben. Doch wie konnte es soweit kommen? Welche Personen und Umstände waren an dieser Situation beteiligt?

Ein anderes Mal wirft der Artikel vielleicht Fragen auf, wie es der betreffenden Person aus dem Artikel heute geht, und wie er/sie nach dem Schicksalsschlag weitergemacht hat.


Ich wünsche dir viel Spaß mit dieser Übung! Bleib gesund!


Buchtipp: Pamela Painter/Anne Bernays: Was wäre, wenn? Schreibübungen für Schriftsteller. Alexander Verlag Berlin|Köln 2003



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